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Der Ortsverein entfaltete vielfältige politische und kulturelle Aktivitäten, wie diese Protokolle aussagen:

 

27.7.1947 Bildung der Arbeiterwohlfahrt

 

 

Mitgliederversammlung am 27. Juli 1947:

4. Bildung der Arbeiterwohlfahrt unter Leitung von Frau Kistler, Blank, Schauer, Müller, Huber, Kolbeck.

Von der Parteikasse für Arbeiterwohlfahrt: RM 500,–


19.5.1950 10-Wohnungsblock

 

 

 

Mitgliederversammlung am 18. Mai 1950:

Stadtrat Spiel:

Der 10-Wohnungsblock der Stadtgemeinde stand im Mittelpunkt der Ausführung. Es wurde zum Ausdruck gebracht, dass sozialdemokratische Vertreter im Stadtrat alles darangesetzt haben, um ein Scheitern dieses Projekts zu verhindern.


3.9.1950 Genossen, die nie zu Versammlungen kommen

 

Mitgliederversammlung am 3. September 1950:

Gen. Loibl erklärte, dass die Genossen, die nie zu Versammlungen kämen, also offenbar die Partei sabotieren, aus der Partei ausgeschlossen werden sollten. Diese an der Arbeit der Partei desinteressierten Genossen, …., seien für die Partei nichts als Ballast, der beseitigt werden sollte, wolle man die Partei gesund erhalten.


11.2.1951 Erfolge bei der Landtagswahl

 

Generalversammlung am 11. Februar 1951:

Gen.Aldinger weist auch auf die Erfolge bei der letzten Landtagswahl hin, wobei er insbesondere bemerkt, dass die SPD in der Stadt Miesbach bei dieser Wahl über 1000 Stimmen aufgebracht habe, ein Erfolg, wie er bisher noch nie zu verzeichnen war.


 

Mitgliederversammlung 22. April 1951:

In Landsberg fanden noch bis 1951 Hinrichtungen von NS-Verbrechern durch die US-Streitkräfte statt. Das Todesstrafen-Verbot im Grundgesetz galt nicht für die Allierten. Etwa 3000 Menschen demonstrierten am 7.1. 1951 auf dem Landsberger Hauptplatz gegen weitere Hinrichtungen. Es sprach u.a. der Abgeordnete Richard Jäger (CSU), später auch „Kopf-ab-Jäger“ genannt. Die Veranstaltung geriet letztenendes zu einer antisemitischen Kundgebung.

http://www.buergervereinigung-landsberg.de/kriegsverbrecher/LandsbergAntisemitismus.pdf


22.4.1951 „Landsberger Rummel“

Auch die SPD-Versammlung beschäftigte sich mit dem „Landsberger Rummel“

 

Kriegsverbrecher dürfen unter keinen Umständen glorifiziert werden! Fast niemand spricht mehr von den Opfern der Hitler-Konzentrationslager, dafür wird in verbrecherischer Weise von den Kriegsverbrechern in Landsberg gesprochen. Es fehlt nur noch, dass sie zu Märtyrern gemacht werden, die von einer grausamen Demokratie in den Kerker geworfen wurden. Diesem verbrecherischen Unfug muss entschlossen ein Ende bereitet werden, soll die wahre Demokratie nicht im Lächerlichen versinken!

 


Randbemerkung: Von 1951 bis 1954 hielt sich der damalige GI Johnny Cash am Fliegerhorst Penzing bei Landsberg auf. Er gründete dort eine eigene Band, die „Landsberg Barbarians“, bevor er nach Memphis/USA zurückkehrte und dort seine beispiellose Karriere als Country-Sänger startete.
–> Johnny Cash: I Walk the Line 


30.11.1952 Volkshochschule – Vergnügungsausschuss

 

Mitgliederversammlung 30. November 1952:

… macht Gen. Müller den Vorschlag, dass der SPD-Ortsverband Miesbach in seiner Gesamtheit als Mitglied der Volkshochschule beitreten möge, damit jedemParteimitglied die Möglichkeit gegeben werde, an den Vorträgen gratis teilzunehmen. Der Vorschlag wurde von den Mitgliedern als sehr gut aufgenommen, ….

Gen. Kohl stellte den Antrag, da Weihnachten, Neujahr und der Fasching vor der Tür stehe, einen Vergnügungsausschuss zu bilden. Der Antrag wurde angenommen. Es wurde ein vorläufiger Vergnügungsausschuss gebildet, dem folgende Genossen angehören:

Renner Josef, Müller Willi, Kaffl, Jungwirth, Huber, Renner Hans.


13.5.1953 Bildung einer Ortsvereinsbibliothek

 

 

Mitgliederversammlung 13. Mai 1953:

Gen. Müller schlägt die Gründung einer Ortsvereinsbibliothek vor. … dass alle Genossen, … ,für die Schaffung dieser Bibliothek Bücher zur Verfügung stellen mögen. Gen. Spiel bekundete, dass er einige Bücher bereitstellen werde, u.a. „Das Kapital“ von Karl Marx.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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