Eine besondere Ehre wurde Paul Fertl, langjähriger zweiter Bürgermeister der Stadt Miesbach zu Teil. Für 50 Jahre Parteizugehörigkeit erhielt er aus der Hand des Ortsvereinsvorsitzenden Tom Schneider die „Willy-Brandt-Medaille“. Das ist die höchste Auszeichnung, die die SPD für verdiente Mitglieder vergibt.
Als „homo politicus“, der über die Jahrzehnte hinweg für soziale Gerechtigkeit gekämpft habe, bezeichnete Klaus Barthel, amtierendes SPD-Vorstandsmitglied und ehemaliger Bundestagsabgeordneter, den Geehrten. „Es ging Paul Fertl immer darum zu gestalten“, betonte er. Sei es als Mitglied der Jusos, als Unterbezirksvorsitzender, Stadtrat, Kreisrat und zweiter Bürgermeister. Als Kulturreferent initiierte die Wahl der Miesbacher Kulturpreisträger. 1983 trat der Verlagskaufmann sogar als Bundestagskandidat an und holte den größten Stimmenzuwachs in Bayern. Geprägt haben Paul Fertl Begegnungen mit Willy Brandt, der 1965 Miesbach besuchte, und mit Helmut Schmidt, der zusammen mit seiner Frau Loki in den 80iger Jahren zu Gast bei einem Parteitag in Wolfratshausen war.
Paul Fertl ist ein festverwurzelter „Miaschbecker“, der nur aus Liebe zu seiner Frau Judith für wenige Jahre in Otterfing im „Exil“ lebte. Später zog die Familie nach Miesbach, wo die vier Kinder aufwuchsen und die Familie Fertl seit Generationen eine feste Größe in der Politik ist. Bereits sein Großvater war Mitglied im Gemeinderat des Marktes Miesbach und beantragte erfolgreich beim König Ludwig III. die Stadterhebung.
Sie sind wahre Stützen der Miesbacher Kommunalpolitik und des gesellschaftlichen Engagements in der Kreisstadt: Daher waren die Ehrungen zum „Tag des Ehrenamtes“ äußerst passend: Mit einer Urkunde für 40 Jahre SPD-Mitgliedschaft wurden Annemarie Brinz und Inge Jooß, Kulturreferentin der Stadt Miesbach, ausgezeichnet. Beide gehören dem Vorstand des Ortsvereins Miesbach an und engagieren sich seit Jahren in vielfältiger Weise.