Grafik: Andreas Kempf

Auf eine lange Tradition kann die SPD in Miesbach zurückblicken.  Sie feiert in diesem Jahr ihr 120jähriges Bestehen. Sie ist damit nur zehn Jahre jünger als die BayernSPD, die am 26. Juni 1892 gegründet wurde. Ein genaues Gründungsdatum ist in Miesbach nicht bekannt, doch der Miesbacher Anzeiger erwähnte am 17. Juni 1902 erstmals eine Gruppe von „Sozialdemokraten“. Gesichert ist, dass 1903 bereits ein Ortsverein existierte. Zu den Gründungsmitgliedern gehörte auch Josef Fertl, der Großvater des langjährigen 2. Bürgermeisters und heutigen Stadtrats Paul Fertl.

Im Laufe der vielen Jahrzehnte hat die SPD in der Stadt viele Spuren hinterlassen. So beantragten 1915 die Gemeinderäte Josef Fertl und Franz J. Doll die Stadterhebung Miesbachs, die der bayerische König dann 1918 genehmigte. Damit stieg Miesbach dann vom Markt zur Stadt auf.

Politische Arbeit endet im KZ 

1933 wurde am Rathaus die Hakenkreuzfahne gehisst und der Marktplatz in Adolf-Hitler-Platz umbenannt. Die SPD-Stadträte Johann Huber, Michael Scheuer und Georg Räder kamen vorübergehend ins KZ Dachau. Damit endete die politische Arbeit zunächst.

Im Herbst 1945 wurde der SPD-Ortsverein Miesbach wieder gegründet. Im Vorstand war damals mit Hermine Streicher auch erstmals eine Frau.

Von 1960 bis 1970 war Rudolf Pikola erster SPD-Bürgermeister. Er sorgte dafür, dass in der Stadt ein neues, positives Denken einzog. Damit prägte er das kulturelle und politische Leben in der Stadt nachhaltig.

Rudolf Pikola und Hans Schuhbeck prägen die Stadt nachhaltig

 Auf Rudolf Pikola gehen wesentliche Projekte zurück, von denen die Stadt bis heute profitiert. Dazu gehören der Ausbau der Straßen, die Planung des AWO Altenheims, die Errichtung der Stadtbücherei, die Sanierung des Eisstadions, der Bau von Sozialwohnungen, Wohnblöcken, der Bau des Feuerwehrgerätehauses mit Heimatmuseum und vieles andere mehr.

Die Nachfolge von Rudolf Pikola trat 1970 Hans Schuhbeck als Bürgermeister an. Bis 1990 führte er die Modernisierung Miesbachs fort. Dazu gehört unter anderem die Erweiterung der Schulbauten. Die Verbauung des „Miesbachs“, um Hochwasser zu vermeiden, und die damit verbundene Neugestaltung des Stadtplatzes wurde von seinem Nachfolger Hans Schuhbeck vorangetrieben. Das heiß diskutierte und heute nicht mehr von der Stadt wegzudenkende Kulturzentrum Waitzinger Keller planten die SPD-Bürgermeister Hans Schuhbeck und Konrad Schweinsteiger und setzten es politisch durch.

Von 2002 bis 2020 stellte die SPD mit Paul Fertl einen engagierten 2. Bürgermeister, der ein geschätzter Co-Chef im Rathaus war. Seit vielen Jahren ist die SPD Miesbach mit einer umtriebigen Fraktion im Stadtrat vertreten, die wichtige Impulse in der Stadtpolitik setzt. Dazu gehört die Verkehrsreduzierung auf dem Miesbacher Marktplatz, die Forderung nach dem Bau von Ladestationen für Elektroautos, die Erweiterung des Angebots von Betreuungsplätzen für Kleinkinder, die Sanierung des Obdachlosenheims, die Schaffung eines Jugendparlaments sowie Forderung nach sozialem Wohnungsbau „Am Gschwendt“.

120-Jahr-Feier am 29. Juli im Marktwinkel

Die SPD Miesbach feiert ihr 120jähriges Bestehen am Freitag, 29. Juli, ab 17 Uhr (Ende gegen 22 Uhr) im Miesbacher Marktwinkel 10, mit einem Fest vor der Osteria Himmisepp. Dazu sind SPD-Mitglieder und -Freunde, deren Familien sowie die Bevölkerung herzlich eingeladen. Es wird ein 120-Liter-Fass angezapft und das Bier gegen eine Spende für das Miesbacher Warmbad ausgeschenkt. Nach einigen Grußworten lässt der Vorstand 120 Jahre SPD Miesbach Revue passieren.  Musik, Kinderunterhaltung und ein Bücherflohmarkt sorgen für Abwechslung. Für Stärkung sorgt Klaus Glöckl und sein Team von der Osteria „Himmisepp“ mit „Roter Pasta“.

Zu Ihrem Jubiläum plant die SPD Im Herbst  noch eine Sozialdemokratische Stadtführung sowie eine Kunstaustellung mit Bildern von Hans Schuhbeck.

Als Gäste haben 1. Bürgermeister Dr. Gernhard Braunmiller und SPD-Landtagsabgeordneter Florian Ritter ihr Kommen zugesagt.