„Es ist alles schon bekannt“ und „Was muss man immer an den alten Geschichten rühren“ sind gängige Meinungen, wenn es um die Aufarbeitung der Zeit des Nationalsozialismus geht. Gerade die Kreisstadt Miesbach ist ein Beispiel dafür, wie lange diese Zeit nur spärlich beachtet wurde.

Im Oktober vergangenen Jahres hat sich die „Geschichtswerkstatt Miesbach“ gegründet; mit dabei sind viele SPD-Mitglieder. Dabei wurde schnell klar, dass es viele Leerstellen in der offiziellen Erinnerung gibt. Eine davon ist die Deportation von 54 Männern aus dem Landkreis Miesbach am 11. April 1933 und am 6. Mai 1933. Sie waren überwiegend Arbeiter und kamen aus Miesbach, Wiessee, Marienstein, Schaftlach, Holzkirchen, Gmund und Weyarn und waren gleich nach der Machtergreifung durch die Nazis von der Bayerischen Politischen Polizei, einem Vorläufer der Gestapo, verhaftet und dann nach Dachau gebracht worden.

 

Die Geschichtswerkstatt Miesbach lädt ein am

Donnerstag, 11. April 1933, 17 Uhr,
Gedenkfeier mit dem Titel  

Auftakt des Terrors. Die ersten Miesbacher Deportationen ins KZ Dachau“
Miesbacher Amtsgericht, Rosenheimer Straße 16

Von dort aus starteten die ersten beiden Transporte nach Dachau. Es ist das erste Mal, dass an das Schicksal dieser Männer (und damit auch ihrer Familien) erinnert wird.

Wir freuen uns über Eure Teilnahme!